Waldsofa

Waldsofa

Jeden Morgen geht es vom Treffpunkt gemütlich in Richtung sogenanntes “Waldsofa” – der Weg dorthin ist wichtiger Bestandteil des Kindergartens: Pflanzen wollen entdeckt, Steine umgedreht und Kleintiere beobachtet werden. Es gibt den Sonnenplatz und das Flötenspiel des Kindergärtnerinnen.

Und dann, nach einer guten Dreiviertelstunde, erreichen die Kinder ihr behaglich eingerichtetes Waldsofa – etwas versteckt im Wald abseits der Spazierwege: Ein gedeckter Raum mit Wänden aus Aesten, welcher Schutz bietet vor Regen und Schnee. Hier ist das eigentliche Zentrum des Waldkindergartens: Jedes Kind hat sein Plätzchen im Kreis; hier essen die Kinder ihr Znüni, hören Geschichten und singen Lieder – wie in jedem andern Kindergarten auch.

Daneben, auf dem Waldplatz, sind Seile und Schaukeln angebracht, es gibt einen gedeckten Basteltisch und selbstgebaute Hütten, den “Zwergenplatz”, die “Hexenküche” und vieles mehr. Und hier ist auch der Ausgangspunkt für weitere spannende Ausflüge, wie zum Beispiel zu den Dachshöhlen oder zur Feuerstelle.

Ausrüstung und Verpflegung

Ausrüstung und Verpflegung

Ausrüstung

Eine geeignete Ausrüstung ist für den Alltag im Waldkindergarten unabdingbar und muss den Bedingungen im Wald, den Temperaturen und dem Wetter angepasst werden.

Ein Rucksack mit verschliessbarem Brustgurt, Trinkflasche und Sitzunterlage sind immer dabei. Die Kinder sind zudem immer mit Kopfbedeckung,  geeigneter Bekleidung (lange Hose und Langarm-Shirt mit Ärmelbund, Regenjacke und Regenhose, etc.) und wasserfesten Schuhen mit gutem Profil unterwegs.

Für die kältere und feuchte Jahreszeit eignet sich der „Zwiebel-Look“ am besten. Je nach Temperaturen kann dann eine Schicht an- oder ausgezogen werden. Bei Minustemperaturen ist ein zweiteiliger Skianzug zu empfehlen und Schuhe mit separatem Innenschuh. Umfangreiche und detaillierte Hinweise zur Ausrüstung werden den neuen Familien recht-zeitig vor Schuljahresbeginn überreicht.

Verpflegung

Der Waldkindergarten legt Wert auf vollwertiges, gesundes Essen. Wir kochen einfache, bekömmliche Mahlzeiten, wenn immer möglich aus Bio-Produkten. Alles wird von Hand zubereitet, wir verzichten auf Fertiggerichte und Fertigsaucen. Im Sommerhalbjahr gibt es zu jeder Mahlzeit Salat, das ganze Jahr über Rüebli als Vorspeise. Der Hauptgang besteht z.B. aus: Teigwaren, Reis, Risotto, Ebly, Bulgur, Spätzli, Geschwellti, Schlangebrot („Stockbrot“) etc. – zuweilen auch kombiniert mit gekochtem oder rohem Gemüse. Dazu gibt es oft Tomatensauce und frisch geriebenen Käse. Gelegentlich servieren wir auch Fleisch: Wienerli, Hackfleisch, Poulet, Bratwürste. Zum Dessert gibt es Äpfel, manchmal kombiniert mit weiteren Früchten oder Guetzli etc..

Die Mittagessen – zwei Mal pro Woche – werden durch das Leitungsteam gekocht und sind im Elternbeitrag inbegriffen. Sie werden auf dem Gaskocher oder an einer offiziellen Feuerstelle zubereitet.

Das Znüni wird von daheim mitgebracht – Süssigkeiten sind nicht erwünscht. Ausnahmen, z.B. anlässlich eines Geburtstages, werden vom Leitungsteam festgelegt. Wasser oder heissen Tee im Winter bringen die Kinder ebenfalls mit.

Sicherheit und Gesundheit

Sicherheit und Gesundheit

Sicherheitsvorkehrungen

Das Leitungsteam trägt der besonderen Situation im Wald Rechnung. Es ist in erster Hilfe ausgebildet und kennt die Gefahren des Waldes. Die Eltern werden über Gefahren und spezielle Massnahmen vor Kindergartenbeginn informiert.
Zu den Sicherheitsmassnahmen gehören unter anderem Bekleidungsvorschriften, eine Notfallapotheke, eine Branddecke, ein Mobiltelefon, eine Liste der Notfallnummern und die Notfallinformationen der Kinder. Es wird empfohlen, die Kinder gegen Tetanus impfen zu lassen.

Holzschlag, Sturm und Jagd

Bei extremen Witterungsverhältnissen, wie z.B. Sturmwind, aber auch an Jagdtagen und bei Holzschlagarbeiten besteht ein Alternativstandort als Rückzugsort. Es können die Räumlichkeiten des Freizeithauses Allschwil benutzt werden. Kurzfristig steht auch ein Raum als Ausweichort zur Verfügung, welcher nur fünf Minuten vom Treffpunkt entfernt liegt.

Regeln

Regeln gibt es im Wald wenige, diese müssen jedoch strikte eingehalten werden. So bestehen strenge Regeln bezüglich Umgang mit Werkzeugen, Essen von Pflanzen und Früchten, Berühren von Tieren, usw.

Zecken

Fast jedes Kind unseres Waldkindergartens hat einmal eine Zecke aus dem Allschwiler Wald mit nach Hause gebracht. Einige Verhaltensregeln helfen, das Risiko rund um die Zecken in Grenzen zu halten. Den Eltern werden rechtzeitig vor Kindergartenbeginn aus-führliche Informationen dazu überreicht.
In den vergangenen drei Jahren wurde im Waldkindergarten Spitzwald bei zwei Kindern und einem Erwachsenen die bakterielle Lyme-Borreliose diagnostiziert. Diese konnte mit einer mehrwöchigen Gabe von Antibiotika behandelt werden.
Für die ebenfalls von Zecken übertragbare virale Frühsommer-Meningoenzephalitis zählt der Allschwiler Wald bis jetzt nicht zu den Risikogebieten. Es liegt im Ermessen der Eltern eine Impfung zu prüfen.