Waldkindergarten
Bist du schon wie ein Fuchs durch den Wald geschlichen?
Kennst du die Badewannen des Trolls?
Hast du schon einem Regentropfen beim Fallen zugeschaut?
Tag für Tag erleben wir viele Abenteuer:
Auf dem Weg begegnen wir Graureihern beim Frühstücken und retten Nacktschnecken vom Weg. Wir springen den turnenden Eichhörnchen in die Baumkronen nach und erleben die Jahreszeiten mit all ihren wilden und milden Facetten.
Wir müssen ganz besonders aufeinander Acht geben. Im Wald braucht es uns alle. Wenn wir unsere einzelnen Energien bündeln, gelingt uns so einiges … Friert eines, so teilen wir Handschuhe und zünden ein Feuer, ist eins traurig, so stehen wir unserem Gspänli bei und singen unsere liebsten Lieder. Schafft es eines nicht den Wurzelberg hoch, zeigen wir die besten Trittstellen.
Mit grosser Neugier und festem Boden unter den Füssen freuen wir uns nach zwei Kindergartenjahren auf das Abenteuer Schule.
Team Waldkindergarten
Lea Baltisberger
Waldkindergärtnerin
Basisstufenlehrerin
Waldspielgruppenleiterin
postindustrielle Designerin/
Hyperwerk
Neben dem Waldkindergarten naturverbunderner und kreativ tätiger Familienmensch.
„Jahreszeiten, Wetter, Pflanzen und Tiere sind stetig um uns herum und lernen uns Achtsam-keit, Lebensfreude, „in Beweg-ung zu bleiben“ und Improvisa-tionsgeschick. Sie beglücken uns mit ihren Schätzen und lernen uns eigene und die Grenzen anderer zu respektieren. Begeistert lernen wir täglich mit allen Sinnen Neues. Das Begleiten der Kinder – zuzu-schauen, wie sie täglich mehr Wurzeln schlagen und über sich selbst hinauswachsen, ist für mich sinnstiftend und macht mich immer noch jeden Tag himmelhochjauchzend glücklich.“
Waldlieblingsessen:
Die ersten zarten Buchenblätter vom Baum
Waldlieblingsplatz:
Pfefferminzbächlein in Ligsdorf
Lieblingswetter:
Der erste frühlingshafte Tag im Jahr
Lieblingstier:
Fuchs – oder eben alle
Claudia Müller
Waldkindergärtnerin
Kindergarten- und Primarunterstufenlehrperson
Neben dem Kindergarten bewege ich mich gerne und oft zu Fuss oder mit dem Velo und geniesse unsere kleine Tochter.
„Im Waldkindergarten zu unterrichten, bedeutet für mich, auf dem Weg zu sein. Mit den Kindern unterwegs zu sein und gerade mit dem, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, etwas tun in der Natur. Die Sinnhaftigkeit dieser Tätigkeit könnte für mich nicht grösser sein. Mit unserem sorgsam zu hütenden Waldplatz haben wir ein Paradies an Arbeitsplatz.“
Waldlieblingsessen:
Gemüsesuppe mit Wildkräutern und Beni’s Naanbrot
Waldlieblingsplatz:
Schiltegg im Fricktal
Lieblingswetter:
Da muss ich nicht lange nachdenken: kaltes Schnee-wetter
Lieblingstier:
Hase – so stand es zumindest als Kind in den Freundebüchern
Sara Pérez Antón
Praktikantin Schuljahr 2024/25
Kindergärtnerin
Fachfrau Betreuung EFZ
Künstlerin
Neben dem Waldkindergarten gehe ich gern wandern mit dem Familienhund (Jack) und ich beschäftige mich stundenland in meinem kleinen Kunsthandwerkatelier. In der Natur und beim Malen, Scrapbookung, und bei allen Arten von kreativem Handwerk bin ich am glücklichsten.
Seit ich an der Universität, während meinem Kindergärnerinstudium über Naturpädagogik gehört habe, war ich fasziniert und träumte davon, mit diesem Lehrmodell Kinder betreuen zu können. Um diesen Traum zu verwirklichen, bin ich aus Spanien in die Schweiz gezogen, um die Naturpädagogik hautnah zu erleben und mit den Kindern des Spitzwaldkindergartens den Schweizer Wald zu entdecken.
„Die Natur ist für mich der Raum, in dem Kinder alles finden, was sie auf emotionaler, motorischer, kreativer und sozialer Ebene brauchen.
Wenn ich Kinder sehe, die aufmerksam, neugierig, kreatic und respektvoll gegenüber Tieren und der Umwelt sind, fühle ich, dass dies genau das pädagogische Umfeld ist, in dem ich arbeiten möchte.“
Waldlieblingsessen:
Currysuppe mit Gemüse und Brombeeren vom Wald als Dessert
Waldlieblingsplatz:
Eichhönrchen-Ecke – wo man Kinder sehen kann, die klettern, Stockhäuser bauen, mit Schlammbälle spielen und sie den Hügel runterrollen.
Lieblingswetter:
Wenn die ersten Blätter mit der Herbstbrise fallen und die rötlichen Farben langsam in den Wald eindringen.
Lieblingstier:
Ameisen – ich könnte ihre erstaunliche geminschaftliche Arbeitsdynamik stundenlang beobachten. Ihre Teamarbeit macht sie unbesiegbar!
Olivia Brodbeck
Praktikantin Schuljahr 2024/25
Schon länger interessiere ich mich für neue Art & Weisen, wie wir als Gesellschaft die noch kleinen Menschen beim Heranwachsen begleiten und unterstützen können. Ein ferner Wunsch von mir ist es, eines Tages eine Schule zu eröffnen, die all das verkörpert, dass ich in meiner Schulzeit vermisst habe und gerne gelernt und erfahren hätte. Ich denke da z.B. an gewaltfreie Kommunikation, Naturwahrnehmung, Achtsamkeit, gärtnern, philosophieren, seinen Weg finden…
Bis dahin möchte ich aber noch viel Erfahrung sammeln und bei schon bestehenden Projekten mitmachen. Auf der Suche danach bin ich auf die Naturpädagogik gestossen. Bald darauf habe ich mich für den Lehrgang „Natur- und Wildnispädagogik“ bei der Naturschule Woniya angemolden, der dann im Frühling 24 begonnen hat. Inspiriert von der Ausbildung wollte ich in einem Naturpädagogik-Ort mitwirken und dazulernen. So kam ich zur Praktikumsstelle im Waldkindsgi.
„Ich bin sehr dankbar, darf ich ein ganzes Jahr mit dabei sein, mitsingen, mitspielen, kochen, organisieren und die Kinder bei ihren Walderfahrungen begleiten.“
Zeiten und Ferien
Montag, Mittwoch, Freitag 8.30 – 12.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag 8.30 – 14.00 Uhr mit Mittagessen
Einlaufszeit: ab 8.15 Uhr
Die Kinder im ersten Kindergartenjahr besuchen den Waldkindergarten von Montag bis Donnerstag.
Im zweiten Kindergartenjahr besuchen die Kinder den Waldkindergarten von Montag bis Freitag.
Die Ferien des Waldkindergartens entsprechen den Schulferien des Kanton Baselland
Treffpunkt
Unser Treffpunkt ist auf dem grossen Platz hinter dem Allschwiler Weiher beim Dorenbach.
Zu Fuss 5 Minuten ab Endstation Tram 8 (Station Neuweilerstrasse) in Richtung Allschwiler Weiher.
Kosten
Der Waldkindergarten erhält keine staatliche Unterstützung und finanziert sich hauptsächlich über die Elternbeiträge. Diese berechnen sich wie folgt:
Im ersten Kindergartenjahr (Teilnahme von Montag bis Donnerstag) betragen die Kosten 660 CHF pro Monat.
Im zweiten Kindergartenjahr (Teilnahme von Montag bis Freitag) betragen die Kosten 710 CHF pro Monat.
Darin enthalten sind die Kosten für zwei vollwertige Mahlzeiten pro Kindergartenwoche.
Die erste Beitragsrechnung mit Vertragsunterzeichnung besteht aus der einmaligen Anmeldegebühr von 50 CHF, dem jährlichen Vereinsbeitrag von 50 CHF sowie einem Depot von 200 CHF. Diese Beiträge können bei Kündigung nicht rückerstattet werden. Das Depot wird mit dem ersten regulären Monatsbeitrag im August verrechnet.
Der Waldkindergarten verfügt über einen Fonds mit dem Zweck, bei ausgewiesenem Bedarf Eltern finanziell zu unterstützen. Ein entsprechendes Gesuch muss an die Elternbeitragskommission gerichtet werden.
Elternengagement
Im Verein pflegen wir ein aktives Vereinsleben getragen von den ehrenamtlich helfenden Händen aller Waldfamilien. Ohne die Beteiligung aller Eltern an den diversen Aktivitäten könnten der Waldkindergarten wie auch die Waldspielgruppe gar nicht stattfinden.
Die Eltern sind verpflichtet sich aktiv zu engagieren. Möglichkeiten dazu sind eine Vorstandstätigkeit, eine Teilnahme in den diversen Eltern-AG’s sowie das Einbringen eigener Projektideen.
Einblick in den Waldkindergarten
Ab 8.15 Uhr tröpfeln wir nach und nach beim Treffpunkt ein und werden im Morgenkreis von unseren Kindergärtnerinnen und Praktikant*innen in Empfang genommen.
Wir singen, zählen durch und schicken unseren abwesenden Gspänli Sternengrüsse. Der Tag wird besprochen, die Leitwölfin /der Leitwolf bestimmt. Mit geschulterten Rucksäcken und unserem Materialwagen ziehen wir mit viel Vorfreude los in den Wald.
Auf dem Weg zum Waldsofa legen wir immer wieder Pausen ein, in welchen gesungen und Spiel- und Lernübungen eingeflochten werden. Die Kinder laufen teils geführt, teils frei.
Beim Waldplatz angekommen, begrüssen wir den Wald und starten mit einem Spiel. Gemeinsam stärken wir uns mit einem Znüni aus dem Rucksack und besprechen die weiteren Pläne.
Wer hat heute welches Ämtli? Wer ist Feuermeisterin, wer Hexenkoch?
Wer spielt wo? Welche Projekte und Werkarbeiten stehen an? Welche Schnitz- und Bastelarbeit, welcher Festschmuck muss noch fertiggestellt werden?
Geführte Module und freies Spiel, konkrete Übungen und Raum für eigene Ideen wechseln sich ab.
Erklingt die Musik, treffen wir uns im Kreis. Wir lauschen einer Geschichte, betrachten und beobachten Pflanzen und Insekten im Detail, besprechen vorgefallenen Streit und Wünsche.
Auch hier begleiten uns unsere täglichen Rituale und Lieder.
Gegen Ende räumen wir gemeinsam auf und schauen nochmal ganz genau, dass wir nichts vergessen.
Auf dem Rückweg legen wir noch einen Halt ein, um den Vormittag Revue passieren zu lassen.
Wir verabschieden uns voneinander beim Treffpunkt und freuen uns bereits wieder auf morgen.
Fragen und Antworten
Sind die Kinder wirklich immer draussen?
An den meisten Tagen halten sich die Kinder am Waldplatz beim gedeckten Waldsofa auf oder streifen durch den Wald. An den seltenen Tagen mit stürmischer Witterung ist der Aufenthalt im Wald untersagt. Der Kindergarten wird an diesen Tagen ins Freizeithaus Allschwil oder an andere Standorte verlegt.
Frieren die Kinder denn wirklich nie?
Solange sich die Kinder bewegen und warm angezogen sind, frieren sie nicht. An besonders kalten Tagen achtet das Team daher in besonderem Masse darauf, dass alle Kinder in Bewegung bleiben und sich bei Bedarf aufwärmen (warme Getränke, Feuerschale etc.).
Ist der Waldkindergarten körperlich anstrengender für die Kinder als ein Regelkindergarten? Verlangt der Waldkindergarten besondere körperliche Fähigkeiten von den Kindern?
Ein Kind mit normaler körperlicher Entwicklung kommt im Waldkindergarten bestens zurecht. Das Team ist sich bewusst, dass zu Beginn des Kindergartenjahres die Bewegung im Wald für einige Kinder ungewohnt ist und trägt dem Rechnung. Nach wenigen Wochen ist dies jedoch in der Regel kein Thema mehr.
Wird im Kindergarten Hochdeutsch / Englisch / … gesprochen?
Die Umgangssprache im Kindergarten ist Mundart. Bei Kindern mit anderer Muttersprache ist die Erfahrung mit der deutschen Sprache eine Grundvoraussetzung für unseren Unterricht. Einzelne Unterrichtssequenzen finden auf Hochdeutsch statt.
Wir bieten kein DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) an. Nähere Infos
Mein Kind hat besondere Bedürfnisse, wird diesen Rechnung getragen?
Als privater Kindergarten haben wir keinen Zugang zum kantonalen Förderungsangebot (Heilpädagogik, DaZ etc.). Kinder mit verstärktem Bedarf können daher im Waldkindergarten leider nicht beschult werden.
Abhängig vom Wohnort besteht die Möglichkeit extern logopädische Unterstützung vom Kanton zu erhalten.
Wie steht es um die Sicherheit im Waldkindergarten? Kann im Notfall die Ambulanz geholt werden?
Ja. Der genaue Standort des Waldsofas ist bei der Notfallzentrale hinterlegt und der Anfahrtsweg ist gewährleistet.
Kann ich Einfluss nehmen auf das pädagogische Programm?
Nein. Die Gestaltung der Kindergartenzeit ist Sache der Waldkindergärtner:innen. Eine aktive Beteilung der Eltern an Festen und besonderen Aktiviktäten ist jedoch sehr erwünscht. Elternbesuche sind nach Anmeldung willkommen.
Hat mein Kind am Ende der Kindergartenzeit die Fähigkeiten, die es für die Schule braucht?
Ja. Der Waldkindergarten hält sich an den Lehrplan 21. Das Kind wird optimal auf die Schule vorbereitet sein. Im Mittelpunkt steht hierbei die Förderung der sozialen Fähigkeiten, der Konzentration und der Ausdauer. Es wird im Waldkindergarten genauso gebastelt, gemalt, geklebt und geschnitten, wie in jedem anderen Kindergarten auch. Darüber hinaus erwerben die Kinder zusätzliche Kompetenzen wie zum Beispiel den Umgang mit dem Schnitzmesser, Feuermachen, Pflanzenkunde und vieles Mehr.
Anmeldung im Waldkindergarten Spitzwald
Voraussetzung für den Eintritt
Alter:
Der Stichtag des Waldkindergartens entspricht demjenigen der öffentlichen Kindergärten. Ihr Kind hat bis und mit dem 31. Juli vor Kindergartenbeginn sein 4. Altersjahr vollendet.
Keine verstärkten Massnahmen/Heilpädagogik:
Leider können wir keine verstärkten Massnahmen oder heilpädagogische Unterstützung bieten.
Nähere Infos: Schulpsychologischer Dienst BL, Schulpsychologischer Dienst BS
Elternengagement:
Der Verein wurde durch eine Elterninitiative gegründet und wird bis auf die Geschäftsstelle rein ehrenamtlich geführt und getragen. Wir sind auf ein ausgeprägtes Engagement aller unserer Waldeltern angewiesen. Das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten ist gross und geht von aktiver Vorstandsmitgliedschaft bis hin zur Organisation von Festen und Fundraising.
Anmeldeprozedere
Das Anmeldeverfahren startet 1,5 Jahre vor dem Kindergarteneintritt – also in der Regel wenn ihr Kind 2,5 – 3,5 Jahre alt ist.
Es ist wichtig, dass sich die interessierten Familien umfassend informieren und unseren Waldkindergarten und Verein vor einer Anmeldung gut kennenlernen können.
Der erste Schritt des Anmeldeverfahrens besteht im Besuch eines Infoanlasses. Erst mit der Vertragsunterzeichnung im Anschluss an den Aufnahmebescheid ist der Kindergartenplatz für Ihr Kind gewährt.