Waldkindergarten Spitzwald bleibt einer der wenigen Waldkindergärten in der Region

Waldkindergarten Spitzwald bleibt einer der wenigen Waldkindergärten in der Region

Auch im zweiten Anlauf ist die Einführung eines öffentlichen Waldkindergartens in Binningen nicht zustande gekommen. Somit bleibt unser privat betriebener und seit über 10 Jahren bestehende Waldkindergarten Spitzwald eine der wenigen Alternativen für Kinder in der Region. Besuchen Sie einen unserer nächsten Info-Anlässe und erfahren sie mehr darüber, welche Bedeutung Natur und Naturerfahrungen für Kinder haben.

«Ich bin vor allem der Führer zu Erfahrungsorten»

«Ich bin vor allem der Führer zu Erfahrungsorten»

Quelle: Regio Aktuell. Veröffentlicht unter 10-2016

Im Waldkindergarten Spitzwald erfahren Kinder entlang der vier Jahreszeiten, welch wundersame Vielfalt die Natur bereithält – ein spielerisches Lernfeld, für das Kindergartenalter geradezu geschaffen. Die vielen Erlebnisse, die damit verbunden sind, schärfen die Sinne. Und: Das Umfeld in der Natur bietet Entdeckungsmöglichkeiten ohne Ende.

Sein Job ist gleich in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: Peter Huber ist Kindergärtner. Und er arbeitet im Waldkindergarten Spitzwald, dem einzigen, der Kindern aus der ganzen Region offensteht. Dieser befindet sich in Allschwil – genauer, im Langholz, nahe der Oberwilerstrasse. Besucht wird der Waldkindergarten von Kindern im Alter zwischen vier und sechs Jahren aus den beiden Basler Halbkantonen. Die Kinder werden beim Allschwiler Weiher abgeholt. Der Spaziergang zum Waldkindergarten dauert eine gute halbe Stunde. Bereits auf dem Weg in den Kindergarten gibt es viel zu erleben. Pflanzen wollen entdeckt, Steine umgedreht und Kleintiere erforscht werden.

Kreativ und sozialkompetent

Die Natur bietet eine breite Palette von Anregungen, die das Interesse der Kinder wecken. Dies prägt nicht zuletzt die Rolle des Kindergärtners: «Ich bin im Waldkindergarten nicht nur der Moderator, der immer wieder was Neues aus dem Hut zaubert. Ich bin vor allem der Führer zu Erfahrungsorten», so Huber. Es gibt im nahen Umfeld Wiesen, Stellen mit viel Unterholz, Bäche. «Hier gehen wir auf Entdeckungsreisen.» Inspiriert werden die Kinder also vor allem durch die Erscheinungen der Planzen- und Tierwelt. Dazu gehören quakende Frösche im Frühjahr ebenso wie die Blindschleiche, die sich zufällig vorbeischlängelt. Aber auch die Wetterkapriolen, die unser Klima bereithält, bieten vielfältige Anregungen. «Hier draussen müssen wir uns immer auf was Neues einstellen und improvisieren.» Damit, so der Pädagoge, sei eine Stärkung kreativen Handelns und des Selbstvertrauens sowie die Förderung der Sozialkompetenz verbunden.

Das so genannte Waldsofa ist das Zentrum des Waldkindergartens. Es wurde aus natürlichen Materialien hergestellt – mit einer Ausnahme: Das Segel, das gegen die Witterung Schutz bietet, ist aus Kunststoff. Daneben, auf dem Waldplatz, sind Seile und Schaukeln angebracht, es gibt einen gedeckten Basteltisch und selbstgebaute Hütten, den Zwergenplatz, die Hexenküche und vieles mehr. Und hier ist auch der Ausgangspunkt für weitere spannende Ausflüge, wie zum Beispiel zu den Dachshöhlen oder den zahlreichen Bachläufen der Umgebung.

Dieses Umfeld bietet ideale Voraussetzungen, um den morgendlichen Besuch des Kindergartens auf vielfältige Weise zu gestalten. Selbstverständlich gehören auch die Elemente eines Indoor-Kindergartens dazu: Singen, Spiele im Kreis, zeichnen, gestalten, werken.

Für seine Arbeit im Waldkindergarten ist der 42-Jährige auch nach acht Jahren noch motiviert. «Ich habe breit gefächerte Interessen und könnte mir auch vorstellen, den Beruf eines Tages zu wechseln – Erfahrungen, die ich hier im sozialen Bereich sammle, in ein anderes Feld zu verlagern.» Vieles sei in seinem jetzigen Tätigkeitsfeld jedoch abgedeckt. «Zurzeit liegt mein Fokus auf der Weiterentwicklung und Vertiefung meiner Aufgabe.» Gegenwärtig bereitet er das bevorstehende neue Schuljahr vor, wo der Waldkindergarten einen Grossandrang neuer Kinder erwartet.

Kindheit naturnah gedeihen lassen

Betrieben wird der Waldkindergarten seit 2006. Eröffnet wurde er ursprünglich von Exponenten der Waldschule Regio Basel. Zwei Jahre später wurde er von einem gemeinnützigen Trägerverein mit ideellem Zweck übernommen.

Für die Eltern ist der Walkindergarten eine Alternative zu den kantonalen Angeboten, sagt Peter Huber, der den Kindergarten mit zwei Praktikantinnen leitet. Damit werde vor allem dem Bedürfnis der Eltern nachgekommen, ihren Kindern viel Zeit in der Natur zu ermöglichen und dem selbständigen Spielen und Entdecken viel Raum zu geben. Die zweijährige Kindergartenzeit wird bei jedem Wetter im Wald verbracht. «Die Kinder sind aktiv und viel mehr in Bewegung als wir», so Huber. «Ist dies der Fall, sind die Kinder im Spiel, dann mache ich mir auch bei winterlichen Temperaturen keine Sorgen.»

Jahresbericht 2015/16

Jahresbericht 2015/16

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Das 10. Jahr war in vielerlei Hinsicht ein ganz Spezielles und geprägt von einigen Veränderungen und Herausforderungen.

So startete im August 2015 erstmals eine kleine Gruppe von Kindern mit der neu geschaffenen «Waldspielgruppe Spitzwald» unter der Leitung von Cornelia Steuri. Mit Freude konnten wir beobachten, wie im Verlauf des Jahres diese Gruppe stetig gewachsen ist und sich bereits in seinem ersten Jahr zu einem festen und wichtigen Bestandteil unseres Vereins etabliert hat, der nicht mehr wegzudenken ist.

Der Waldkindergarten Spitzwald startete unter der Leitung von Peter Huber mit 13 Kindern in sein 10. Jubiläumsjahr.

Im Vorstand selbst gab es wohl die meisten Veränderungen. So wurde an der ordentlichen Mitgliederversammlung Nicolai Munzer neu zum Präsidenten gewählt. Wir möchten uns an dieser Stelle bei Arno Günzl für sein Engagement als Präsident ganz herzlich bedanken und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Des Weiteren traten mit Irene Hadziselimovic, Natascha Zelinac Gligerovic, Astrid Herzog und Tanja Salner vier weitere Personen aus ihren Funktionen im Vorstand bzw. aus der Leitung der Geschäftsstelle zurück. Auch ihnen möchten wir für ihr Engagement ganz herzlich danken – bleiben sie uns doch alle auf ihre Art und Weise verbunden oder helfen uns weiterhin gerne.

Mit Katharina Gfeller (Vorstand, Personalwesen) und Janina Schombach (Leitung Geschäftstelle) konnten wir aber wiederum zwei engagierte und tolle Persönlichkeiten dazugewinnen.

Die grösste Herausforderung in diesem Jahr war es aber, genügend Anmeldungen für das Schuljahr 2016/17 zu bekommen. Es zeichnete sich nämlich bereits im Winter ab, dass von den vier Kindern des 1. Kindergartenjahres wohl nur deren zwei in das 2. Kindergartenjahr übertreten würden. Somit mussten wir seitens Verein mindestens vierzehn neue Anmeldungen für das kommende Schuljahr bekommen, um finanziell nicht in Schieflage zu geraten bzw. das Fortbestehen des Vereins nicht zu gefährden.

Die Sorge im Vorstand und den beiden Waldteams war gross, doch Dank eines ausserordentlichen und persönlichen Engagements vieler unserer Vereinsmitglieder konnten wir mit zahlreichen Aktivitäten auf das Angebot des Waldkindergartens und der Waldspielgruppe aufmerksam machen.

Das Resultat: Erstmals in der Geschichte des Vereins gibt es eine Warteliste beim Waldkindergarten und, aufgrund der hohen Nachfrage, bereits eine erste Erweiterung des Angebots der Waldspielgruppe von zwei auf neu drei Halbtage pro Woche.

Ich kann nur allen Engagierten von Herzen ein riesengrosses Dankeschön dafür aussprechen!

Nicolai Munzer
Päsident

Sommerserie: Eleganz

Sommerserie: Eleganz

Sommerserie «Eleganz» - Waldkindergarten

von Jenny Berg

Es ist morgens 8:20 Uhr. Ein Dutzend Kinder tobt über die grosse Wiese beim Allschwiler Weiher. Jeden Morgen bringen ihre Eltern sie hierher an den Treffpunkt des Waldkindergartens Spitzwald. Die Kinder rennen herum, sie spielen fangen, sie kreischen und lärmen, wie das Chindsgi Kinder ebenso machen. Doch wenn es 8:30 Uhr wird, also die Zeit zu der alle Deutschschweizer Kindergärten mit dem Unterricht starten, dann passiert auch hier an der Wiese beim Allschwiler Weiher etwas. Es ist der Zeitpunkt, an dem die Kinder in den Wald aufbrechen. Doch wie bekommt der Kindergärtner seine Rasselbande zusammen? Ruft er laut die Namen der Kinder, einen nach dem anderen? Nein er tut etwas ganz anderes. Er holt eine Naturtonflöte hervor. Damit spielt er ein Sammlungssignal. Eine Melodie, lose zusammengewürfelt aus den Naturtönen der Flöte. Die Kinder hören diese leisen Töne auch vom ganz anderen Ende der Wiese. Sie rennen herbei und ordnen sich wie von Zauberhand zu einem Päckli Zweierreihen.

Jeden Morgen ereignet sich dieses Schauspiel von Montag bis Freitag, bei Regen Schnee und Sonnenschein und wir Eltern schauen dem Spektakel voller Bewunderung zu. Manch einer wird an das Märchen vom Rattenfänger von Hameln denken, der aus Rache mit seiner Flöte alle Kinder aus dem Dorf in eine Höhle gelockt hat. Zum Glück ist es aber nur der Kindergärtner, der uns jedoch beweist, dass Kinder tatsächlich dem Flötenspiel folgen. Und eleganter als mit einer Naturtonflöte ist eine Schar von Kindern wohl nicht zu bändigen.

Kontakt und weitere Informationen:
geschaeftsstelle@waldkinderbasel.ch
www.waldkinderbasel.ch

Zum Jubiläum – Wald zu Besuch in der Stadt

Zum Jubiläum – Wald zu Besuch in der Stadt

Quelle: Allschwiler Wochenblatt vom 13. Mai 2016
Autor: Martin Briner*

Zum Zehn-Jahr-Jubiläum verzierten die Kinder des Waldkindergartens Spitzwald am 30. April den Basler Rümelinsplatz.

 

Im Rahmen des 10-Jahr-Jubiläums des Waldkindergartens Spitzwald in Allschwilwurde am30. April auf dem Rümelinsplatz ein Wald-Mandala gelegt. Mitgeholfen haben auch viele Kinder, die mit ihren Eltern per Zufall vorbeikamen. Um das 10-Jahr-Jubiläum würdig zu begehen, hat sich der Trägerverein des Waldkindergartens Spitzwald entschieden, nicht in den Wald einzuladen, sondern vielmehr den Wald in die Stadt zu bringen. Neben den Waldkindern und ihren Eltern haben auch junge Passanten fleissig mitgeholfen, die verschiedenen Gegenstände aus dem Wald im Mandala zu platzieren: Zweige, Steine, Tannenzapfen, Schneckenhäuser und vieles mehr. Die Waldkinder waren auf jeden Fall zufrieden mit dem Resultat. «Toll – schade nur, dass wir es bald wieder weg räumen müssen»meinte Lisa-Marie (6 Jahre). Sie und ihre KindergartenGspänli treffen sich jeden Morgen – bei jedem Wetter – um 8.30 Uhr beim Parkplatz des ehemaligen Schiessplatzes in Allschwil. Unter der Leitung des Kindergärtners Peter Huber geht es dann gemeinsam zum Waldplatz. Dort haben sie zwar einen Unterstand, aber keine festen vier Wände. Die Kinder erleben so alle vier Jahreszeiten in der Natur. Auf die Frage, was denn das Tollste am Waldkindergarten sei, kommen die Antworten der Kinder nur so angeschossen: «Matschkuchen backen!» – «Auf die Bäume klettern!» – «Hetzen kreuz und quer durch den Wald!» … und natürlich «Mit Freunden spielen!». Warum tun sich die Eltern die Extraportion Kleiderwaschen an? «Mein Fazit ist: Glückliche Kinder bedeutet glückliche Eltern!», sagte eine Mutter.

*für den Waldkindergarten Spitzwald

Kontakt und weitere Informationen:
geschaeftsstelle@waldkinderbasel.ch
www.waldkinderbasel.ch